Friaul: Albino Armani
Albino Armani, seine Frau Egle und sein Sohn Federico Armani sind die treibende Kraft hinter der Cantina Vini Armani. Unterstützt wird die Familie von einem engagierten Team, darunter die drei Winemaker Alberto Massaro, Manuel Tonolli und Marco Campostrini. Während Albino Armani in seiner Leidenschaft für Wein und Land voll aufgeht, ist seine Frau Egle die Botschafterin des Hauses und Federico widmet sich voll und ganz dem Marketing.
Seit vier Jahrhunderten, genauer gesagt seit dem 7. Dezember 1607, betreiben die Vorfahren von Albino Armani Weinbau. Das Herzstück der Cantina ist das Anwesen in Dolcè im Etschtal in der Provinz Verona. Die Weinberge von Dolcé liegen am äußeren Rand Venetiens, wo die Regionen Venetien und Trentino zusammentreffen. In diesen Weinbergen entstehen Weine, die sich durch lebendige Frische und Kraft auszeichnen. Vier weitere Weinkeller in drei Anbaugebieten sind inzwischen dazugekommen. In Marano im Valpolicella-Gebiet, verschmilzt die Kellerei schon mit der Grenze der Bergregion. Terroir, Sonneneinstrahlung und Böden bieten jedoch ideale Voraussetzungen für den Anbau der regionalen Rebsorten. Weitere Kellereien liegen in den Provinzen Treviso in San Polo di Piave, in Sequals in der Region Friaul vor den Karnischen Alpen und in Vallagarina am Fusse des Monte Baldo. Hier ist das Mikroklima vom nahegelegenen Gardasee geprägt.
Die Fortführung der Familientradition allein ist für Albino Armani nicht genug. Seine Vision ist es, Produktionsmethoden zu suchen, die das Gleichgewicht der Natur begünstigen und wiederherstellen und so die zukünftigen Generationen seiner Familie und der Menschen, die in der Region leben, eine Zukunft zu geben. Dies ist aus dem Respekt vor Land und Leuten gegründet, die unzertrennlich mit seiner Kindheit verbunden sind. So haben Albino Armani und Egle ein Wertesystem für ihre Arbeit festgelegt, das Terroir, Ethik, Verantwortung, Transparenz und Nachhaltigkeit beinhaltet. In der Konsequenz sind die Trauben von Albino Armani SQNPI zertifiziert, ein nationales Qualitätssystem für integrierte Produktion mit geringer Umweltbelastung und Reduktion chemischer Behandlung.
Bei unserem Besuch im Valpolicella-Gebiet wurden wir sehr herzlich von Egle empfangen und durch die Kellerei geführt. Vor der Besichtigung haben wir bei einem Spaziergang die Umgebung näher kennengelernt und waren beeindruckt von dem nachhaltigen Konzept, das weit über den Weinbau und die daraus resultierenden Kellerarbeiten hinausgeht. Uralte Obstsorten, regionstypische Pflanzen, ein See und Ruheorte für alle Menschen und Tiere der Region sind der Auftakt für einen Weinkeller, der das Gestein der Region, Wasser und Energie in eine komplexe Einheit bringt. Waren wir davon schon begeistert, so sind die Weine mit Sicherheit die qualitative Essenz dieses Konzepts. Bravissimo!
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Piemont: Alice Bel Colle
Zwischen den Hügeln des Alto Monferrato, in einer außergewöhnlichen Weinbaulandschaft bei der Provinz Alessandria, liegt das Städtchen Alice Bel Colle. Hier schreiben die 150 Mitglieder der Kooperative Cantina Alice Bel Colle seit 1955 ihre Geschichte. Eine Geschichte, die auf 370 Hektar geschrieben wird, deren Autoren kontinuierlich nach Qualität suchen. Dabei haben sie die Tradition im Blick, sorgfältig die besten Trauben ihres einzigartigen Weinbaugebiets auszusuchen und die Hektarerträge zu reduzieren, um das feinste Aroma in ihren Wein zu bekommen. Ein Aufwand, der sich lohnt. Der Name Alice Bel Colle ist bei Wein-Insidern in ganz Italien für herausragende Qualitäten bekannt und wird in einem Atemzug mit führenden, deutlich teureren Weingütern des Piemont genannt. Eine schöne Anerkennung für die engagierte Arbeit der verantwortlichen Önologen Diana Reggio und Giuseppe Caviola mit ihrem gesamten Team.
http://www.cantinaalicebc.it/en/
Aragon: Ana, Inmaculada und Federico Ramón Reula
Die Finca Aylés mit ihrer ausgepräften aragonesischen Architektur mit Mudéjar-Noten liegt unweit von Zaragoza auf 700 Metern Höhe in der Region Aragón. Schon seit dem Mittelalter wurde auf dem Landgut Aylés Weinbau betrieben. Federico Ramón erwarb 1994 das traditionsreiche Anwesen und erweitere die Fläche durch geschickte Zukäufe auf 3.200 Hektar zusammenhängendes Land. So entstand ein Biotop, eingebettet in eine karge, felsige Landschaft, gepräft von Schluchten und Wasserläufen, das inzwischen sogar von der EU zum Natura-2000-Vogelschutzgebiet erklärt wurde.
Federico Ramón überließ bei der Anlage des Weinguts nichts dem Zufall, er pflanzte Reben nur in des besten Lagen, die er durch wissenschaftliche Grundlagenarbeit bestimmen ließ. Seit im Jahr 2003 in Spanien die neue und höchste Weinqualitätsstufe 'Vino de Pago' eingeführt wurde, erklärte Ramón es zu seinem Ziel, diese Spitze der Pyramide zu erklimmen. Kurz bevor Federico im Jahr 2010 starb, erreichte sein Weingut als eines von bis dahin nur 15 Weingütern die Aufnahme in den Wein-Olymp. Den 'Vino de Pago' - Status bekommen nur herausragende Weingüter, die über eine besonders hohe Qualität und ein einzigartiges Terroir und Klima verfügen, deren Weinberge mindestens zehn Jahre alt sind und ein zusammenhängendes Ganzes bilden. Vino de Pago ist vergleichbar mit der französischen Grand-Cru-Lage.
Heute wird das Weingut in zweiter Generation von Federicos Töchtern Ana und Inmaculada sowie seinem Sohn Federico Jr. zusammen mit dem innovativen Önologen Jorge Navascués geführt. Gemeinsam gelingt es ihnen, dass sich die extremen klimatischen Bedingungen und die erstklassigen Kalk- und Tonböden, die das wenige Quellwasser speichern, im Charakter der Weine widerspiegeln. Extreme klimatische Bedingungen bedeutet hier: Sehr heiße Sommer mit Temperaturen von über 40 ºC und trockene und kalte Winter mit Minustemperaturen im zweistelligen Bereich, mit starken Nordwinden das ganze Jahr über. Während des Sommers gibt es Temperaturschwankungen von mehr als 20 ºC zwischen Tag und Nacht. Aus diesem Grund hat sich Pago Aylès auf die Nachtlese spezialisiert, um die Eigenschaften der Trauben zu bewahren und zu verhindern, dass sie durch die Hitze des Tages zu früh gären.